- Informationen im Internet zur Vorbereitung auf einen Crash sind größtenteils unbrauchbar
- Schleudern, CS-Gas und Armbrüste sind nicht für die Verteidigung geeignet
- gewisse Vorräte sollten auf jeden Fall angelegt werden
- in Panama ist es möglich, eine Lizenz für Handfeuerwaffen zu erhalten
- niemand kann längerfristig in einem Bunker überleben
- anstatt uns zu verstecken, müssen wir dafür sorgen, dass das Leben so normal wie möglich weiter geht
Im Internet gibt es bezüglich der Vorbereitung auf den Zusammenbruch viel zu lesen, aber nahezu alle Informationen zu diesem Thema sind unbrauchbar. Es gibt Darstellungen grausamster Horrorszenarien mit der Vernichtung allen Lebens, aber in der Regel wird der Crash verharmlost, um den Verkauf unbrauchbarer Überlebensausrüstung oder die Vermarktung von Anlagestrategien für das Portfolio zu fördern. Mitunter wird suggeriert, es käme nur über einen Zeitraum von wenigen Monaten zu Engpässen in der Versorgung und anschließend würde das Leben so weitergehen, wie zuvor. Letztendlich sind auch die Betreiber sogenannter Überlebens-Webseiten vom Umsatz abhängig und stellen sich darauf ein, was ihre Klientel lesen und kaufen möchte. So soll ich zum Beispiel einen Wasserfilter einlagern, um in schlechten Zeiten stets über sauberes Trinkwasser zu verfügen. Was mache ich aber damit, wenn ich mein Haus nicht verlassen kann, um mir Wasser zu besorgen? An anderer Stelle wird empfohlen, mich mit Konserven einzudecken. Aber wie lange kann ich mich aus der Dose ernähren, ohne unter Mangelerscheinungen zu leiden? Wozu dient CS-Gas, wenn vor meinem Haus eine Horde Hungriger steht? Wozu brauche ich einen ABC-Schutzanzug plus Vollmaske für mehr als 1.000 Euro pro Person, wenn ich die Verschmutzung der Umwelt nicht messen kann? Geht es um vergangene Jahrhunderte, wird unverblümt über Kriege und Krisen berichtet, denn wir fühlen uns nicht betroffen; schließlich waren es nur unsere Vorfahren, die leiden mussten. Geht es um die Zukunft, so passt das wahrscheinlichste Szenario, dass ein Überleben in Europa nahezu unmöglich sein wird, offensichtlich nicht in das Weltbild moderner Menschen. Nein, so geht das nicht!
Eine Armbrust ist zum Jagen geeignet, kann aber in Bezug auf die Verteidigung wegen ihrer Größe und des komplizierten Nachladens nicht als Alternative zu einer Feuerwaffe betrachtet werden. Ein Brunnen wäre eine gute Alternative, aber wer kann einen bohren? Googelst Du “Die wichtigsten Artikel, um einen Crash zu überleben”, wird dir empfohlen Bitcoin zu kaufen, die Strategie deines Aktien-Depots zu überdenken, Schleudern samt Munition einzulagern und… natürlich sollte eine Bibel im Notrucksack nicht fehlen. Zu guter Letzt gibt es auch halbwegs sinnvolle Hinweise wie die Gründung einer Verteidigungsgemeinschaft. Aber mal ganz ehrlich: mit wie vielen Menschen in deiner Familie beziehungsweise deinem Freundes- und Bekanntenkreis kannst Du über die Vorbereitung auf einen Crash reden, ohne dass sie dich schräg angucken? Nein, so geht das nicht!
Machen wir uns nichts vor! Sobald es in Europa hart auf hart kommt, werden selbst die meisten derer, die sich in irgendeiner Weise vorbereitet haben, versagen. Stelle dir nur vor, deine Familie – samt Kindern – sollte im Falle eines Falles ABC-Anzügen anziehen müssen. Entweder wird damit schon heute regelmäßig geübt, was zumindest bei Kindern zu Alpträumen führt, oder es ist im Notfall nicht durchführbar. Stelle dir ferner vor, dass es einer Gruppe von Verhungernden gelingt, in dein Haus einzudringen. Zwar hast Du deine Fenster vergittert und die Türen verstärkt, aber alles, was von Menschen gemacht wurde, kann von Menschen zerstört werden. Sie dringen also ein und selbst wenn sie nicht wissen, dass Du Vorräte hast, werden sie es vermuten, denn wie Du wollen auch sie “nur” überleben. Sie gehören zu denen, die sich nicht vorbereitet haben oder ihre Vorräte sind bereits aufgebraucht. Die Tatsache, dass Du noch lebst, ist für sie ein Hinweis, dass Du über Nahrungsmittel verfügst. In welcher Weise sie dich fragen, wo Du deine Vorräte versteckt hast – ob nett formuliert oder auf dem Folterstuhl – sei dahingestellt. Nein, so geht das nicht!
In erster Linie sind es die “Qualitätsmedien”, die dafür sorgen, dass niemand auf “falsche Gedanken” kommt. Je mehr man uns in die Tasche lügt, umso einfacher ist das Leben und wo es keine Krise gibt, bedarf es keiner Vorbereitung. Das geringste Interesse, sich zu informieren, haben junge Leute. Auch wenn sie im Ansatz verstanden haben, dass ihre Zukunft nicht so rosig sein wird wie die vergangener Generationen, so hat die absolute Mehrheit aller jungen Leute nicht das geringste Interesse zu erfahren, was auf sie zukommt. Dabei werden sie es sein, die am meisten leiden. Letztendlich befasst sich nur ein Bruchteil der Bevölkerung mit dem Thema Crash und nur ein Bruchteil dieses Bruchteils bereitet sich darauf vor. Aber auch diese verschwindend kleine Minderheit ist nicht vorbereitet, wenn sie sich nicht dort vorbereitet, wo sie sich vorbereiten müsste. Nein, so geht das nicht!
In der Annahme, dass der Crash Jahre dauern wird, macht es keinen Sinn, sich in einer Stadt vorzubereiten, denn Lebensmittel und andere notwendige Dinge über eine dermaßen lange Periode einzulagern, ist vollkommen unmöglich. Umso fragwürdiger ist es, wenn ahnungslosen Lesern von Internet-Überlebensausrüstern nicht nur der Kauf unbrauchbarer Survival-Kits nahegelegt, sondern ihnen ferner empfohlen wird, einen Balkongarten anzulegen – ein Quadratmeter pro Person reiche aus, genügend Gemüse zu produzieren. Beim Lesen solcher Empfehlungen läuft mir jedes Mal ein kalter Schauer über den Rücken. Abgesehen von zahlreichen anderen unnützen Anregungen für das Überleben innerhalb der Städte, gibt es viele Gegenargumente bezüglich dicht besiedelter Gebiete:
- unreines Trinkwasser
- hohe Gewaltbereitschaft
- keine Heizmaterialien vorhanden
- geringere Solidarität als auf dem Land
- Flächen zum Anbau von Lebensmitteln sind nicht vorhanden
- Gegenstände außerhalb der Wohnung sicher zu verstecken, ist kompliziert
Infolgedessen bliebe die Alternative, sich auf dem Land vorzubereiten, aber dort ist aufgrund der geringen Entfernungen in dicht besiedelten Gebieten Mitteleuropas die Wahrscheinlichkeit, Besuch aus den Städten zu bekommen, zu hoch. Der Kartoffelkrieg von 1923 lässt grüßen:
….. | “Um sich zu verteidigen, bewaffneten sich die Bauern. Am Morgen des 26. Oktober 1923 kamen sie mit Mistgabeln zum Bahnhof, um auf den Zug aus Köln zu warten. Tausende von Hunger geplagte Menschen, die fest entschlossen waren, sich Nahrung zu beschaffen, befanden sich in diesem Zug. Den Dörflern zahlenmäßig überlegen durchbrachen die Stadtbewohner die Absperrungen der Bauern. In Panik schoss einer der Bauern mit einer Pistole in die Menge. Eine Person wurde getötet, eine zweite starb noch am selben Tag. Der Täter wurde von den Plünderern totgeschlagen und sein Körper wurde bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Danach fuhren die “Besucher” zurück nach Köln”. |
Nein, so geht das auch nicht!
Aber so wird es gehen: Sobald Du eine Aufenthaltserlaubnis in Panama hast, kannst Du für deine Selbstverteidigung einen Antrag zum Tragen einer Feuerwaffe stellen. Eine gewisse Menge Werkzeuge, Medizin und Kraftstoff zu lagern, gibt uns ein weiteres Gefühl der Sicherheit. Ansonsten muss das Leben so normal wie möglich weiter gehen. Anstatt uns in einem Bunker zu verkriechen und Konserven zu horten, müssen wir uns mit der Realisierung von Projekten befassen, die nicht nur in unserem, sondern auch im Interesse der einheimischen Bevölkerung sind und ohne unsere Hilfe nicht realisiert werden könnten oder gemeinsam mit uns einfacher zu realisieren sind. Dazu gehören in erster Linie der Anbau von Lebensmitteln und die Herstellung von Gebrauchsgegenständen des täglichen Bedarfs. Ja, so wird es gehen!
Wer sich nicht vorbereitet, wird aufbereitet!