Kosten

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  • sind die Grundstücke zu teuer?

  • kaufst Du dir billigeres Land außerhalb der Finca Bayano, wirst Du zukünftig als Einzelkämpfer unterwegs sein
  • nur auf der Finca Bayano wird eine Gruppe von Aussteigern zusammenleben, die eine ähnliche Einstellung vertritt und das gleiche Ziel hat: den Zusammenbruch des Systems zu überleben
  • als Einzelkämpfer wird es viel schwerer sein, sich nach einem Zusammenbruch zu behaupten, wenn es überhaupt möglich ist, dieses Ereignis alleine zu überleben
  • das Projekt Finca Bayano wird ohne Kredite finanziert und bekommt keine Zuschüsse
  • auch in Panama gibt es immer mehr Vorschriften, die ein Bauvorhaben wie die Finca Bayano teuer machen

 

Diesen Bericht habe ich im Februar 2018 geschrieben. Im gleichen Monat entstanden die neueren Aufnahmen.

Immer wieder werde ich gefragt, warum Grundstücke auf der Finca Bayano so teuer sind. Schließlich werde Agrarland in Panama an anderen Orten für $3.000 pro Hektar angeboten und daher solle es in unserer abgelegenen Gegend nicht teurer sein. Ähnliches treffe auf Baugrundstücke zu. In kleinen Dörfern – weit entfernt von den Städten – sei Bauland für $20 erhältlich.

Auf dieser Seite möchte ich mit direkten ein paar Vergleichen verdeutlichen, was während der letzten sieben Jahre erreicht wurde. Mehr als 100.000 Pflanzen habe ich während dieser Zeit setzen gelassen. Mit ein wenig Phantasie lässt sich erahnen, was diese Maßnahmen gekostet haben.  

Dieses Foto entstand in März 2011 während der Trockenzeit. Wir waren gerade damit beschäftigt, in mühsamer Handarbeit die ersten Wege zu bauen. Diese Arbeit wurde durch die Härte des Bodens erschwert. Nach Jahrzehnten der Viehzucht war die Erde stark kompaktiert und es gab kaum Vegetation.

Auf der linken Seite liegen die Grundstücke B11 bis B 14. Der Baum auf der rechten Seite des Fotos befindet sich auf dem  Grundstück B1. 

 

Sieben Jahre danach sieht es ganz anders aus. Zwar ist der Weg nach der überlangen Regenzeit von 2017 etwas mitgenommen, aber an der Vegetation ist zu sehen, was sich auf diesem Teil der Finca Bayano verändert hat: Es wächst wesentlich mehr als damals, denn der Boden hat sich sehr gut erholt. Es fehlen noch etwa zwei Jahre, bis auch hier – auf den Baugrundstücken – Gemüse angepflanzt werden kann. 2010 hatte ich diesen Bereich als Baugelände bestimmt, weil die Erde auf dem höher gelegenen Gelände mehr unter der Erosion gelitten hatte.

Dass es billigere Grundstücke außerhalb der Finca Bayano gibt, ist richtig, aber wenn Du dir irgendwo ein beliebiges Agrargrundstück kaufst, gibt es dort womöglich weder Strom noch fließendes Wasser, es gibt weder Wege noch ist das Land in irgendeiner Weise entwickelt. Und wenn Du dir in einem beliebigen Dorf ein Baugrundstück kaufst, gibt es dort nicht das, worauf es nach einem Zusammenbruch wirklich ankommt: eine funktionierende Gemeinschaft aufgeschlossener Menschen, mit welcher Du dich auf den Crash vorbereiten kannst. Nur auf der Finca Bayano wird eine Gruppe von Aussteigern zusammenleben, die eine ähnliche Einstellung vertritt und das gleiche Ziel hat: den Zusammenbruch des Systems zu überleben. Noch bevor es zur Krise kommt, sollten wir eine Gemeinschaft von möglichst vielen Gleichdenkenden sein, um die Finca Bayano zu entwickeln und auch unsere panamaischen Nachbarn für dieses Thema zu sensibilisieren. Das ist der erste wesentliche Unterschied zwischen der Finca Bayano und einem beliebigen Grundstück.

2011 hatte ich noch keinen Bagger und beschäftigte 40 Angestellte, um unglaubliche Mengen an Erde und Steinen zu bewegen. Ihr Arbeitslohn betrug damals einen Dollar pro Stunde. Somit kosteten sie mich etwa soviel wie ein Bagger, der mit Kosten von $40 pro Betriebsstunde zu Buche schlägt. Mittlerweile kostet eine Arbeitsstunde meiner Angestellten $1,50. Abgesehen davon sind Steine ab einer gewissen Größe von Hand nicht mehr mit vertretbarem Aufwand zu bewegen.

 

 

Auch hier sieht es heute ganz anders aus. Obwohl wir uns im zweiten Monat der Trockenzeit befinden, ist alles recht grün. Zugegeben, es regnete sporadisch bis zum 20. Januar 2018 – normalerweise ist die Regenzeit gegen Ende Dezember vorüber – aber in erster Linie ist es die Vegetation, die dem Boden Schatten verschafft und durch Tau wird auch während der trockenen Monate ein weig Feuchtigkeit zugeführt.

Letztendlich müssen auf den höher gelegenen Grundstücke der Finca Bayano Wasserreservoirs angelegt werden, so dass während der Trockenzeit bewässert werden kann.

Ich bekomme keine Zuschüsse für die Finca Bayano und abgesehen davon, dass uns keine Bank für unser Vorhaben einen Kredit gewähren könnte, würde geliehenes Geld nicht zu unserem Konzept passen. Alleine die Unterteilung der Grundstücke samt der Eintragung ins Grundbuch kostet etwa $100.000. Wasser und Strom schlagen etwa mit der gleichen Summe zu Buche. Die Wege kosten noch mehr. All das muss bezahlt werden – ohne staatliche Unterstützung und ohne Kredite. Ein ganzes Dorf zu bauen, ist nun einmal etwas anderes, als ein einzelnes Grundstück zu entwickeln oder ein Haus zu errichten.

Um den Weg mit einem möglichst geringen Gefälle zu bauen, zogen wir 2011 Gräben, deren Boden der späteren Höhe des Weges entsprachen. Es ist kaum zu glauben, welche Arbeit es bedeutete, diese Erdmassen mit Schubkarren zu bewegen, aber wir haben es geschafft. Das Erdreich wurde benutzt um Unebenheiten auf den Nachbargrundstücken auszugleichen. Danach wurden in mühsamer Arbeit Grasnarben abgestochen und auf den neu angelegten Flächen gepflanzt. Diesen Vorgang habe ich im Newsletter vom… beschrieben.  

 

Auf der rechten Seite dieses Fotos sind die Grundstücke B38 und B39 zu sehen. Sie sind heute üppig bewachsen und gehören zu den besten Grundstücke der Finca Bayano.

 

 

 

 

Leider bedarf es auch Werbeausgaben, um die Grundstücke der Finca Bayano zu verkaufen und ein Team von zukünftigen Bewohnern zusammen zu stellen. Mittlerweile kommen die meisten Besucher “direkt” auf die Webseite. Das bedeutet, dass Besucher, die über meine Werbung auf die Finca Bayano aufmerksam wurden, unser Projekt interessant finden und die Adresse an Freunde oder Bekannte weitergeben, die ihrerseits die Webseite der Finca Bayano “direkt” besuchen. Dennoch muss ich momentan etwa 2.000 Dollar für Werbung ausgeben, um weitere Interessenten auf das Projekt aufmerksam zu machen. Mit zunehmender Popularität und mit einer sich weiter verschlechternden Situation in Europa werden sich diese Ausgaben reduzieren und spätestens, wenn alle Grundstücke verkauft sind und Einnahmen durch Projekte wie Aquaponics entstehen, entfallen die Werbeausgaben ganz.

Mit dem Betonmischer waren wir 2011 auf dem Weg zur Quelle, um dort eine Befestigung anzulegen. Um mit dem Mischer problemlos über den Bach zu kommen, haben wir damals den Übergang nahezu eben ausgebaut. Da wir nicht dazu kamen, eine Betonschicht darüber zu legen, wurde der Übergang noch im gleichen Jahr von starken Regenfällen weggespült. Heute handelt es sich um eine überspülte Überfahrt, die ich noch 2018 zu einem Staudamm ausbauen möchte.

 

Im Hintergrund ist das Grundstück A11 zu sehen. Es ist das beste Grundstück auf der Finca Bayano. Abgesehen davon, dass es am Bach liegt, gibt es hier zwei kleinere Quellen, weshalb das Grundstück auch während der Trockenzeit einen großen Vorteil hat. Es ist mittlerweile dermaßen üppig bewachsen, dass die Vegetation für ausgiebeigen Schatten sorgt und eine Vertrockung des Bodens verhindert. Die Palme im Vordergrund ist während dieser Zeit kaum größer geworden. Wahrscheinlich ist sie schon ausgewachsen.

 

Ein gewisser Teil der Grundstücke ist bereits verkauft, aber die Käufer zögern noch, auf die Finca Bayano zu ziehen. Es ist verständlich, dass zukünftige Bewohner der Finca Bayano möglichst viele Ersparnisse zusammentragen wollen, um mit einem möglichst großen Polster nach Panama zu kommen, aber wer den letzten Taler mitnehmen will, hat das Risiko, den letzten Flug zu verpassen. Darüber hinaus ist jetzt (Stand Februar 2018) der Kurs des Euro zum US-Dollar so günstig wie schon lange nicht mehr. Wenn sich dieser Trend wieder umkehrt, könnten alleine dadurch weitere Sparanstrengungen keinen oder sogar einen negativen Effekt haben.

Auch diesee Grundstück haben einen unglaublich Sprung nach vorne gemacht. 2011 stand diese Palme ganze alleine da. Heute ist sie kaum noch zu sehen. Dass der frühere Besitzer des Landes überhaupt Büme stehen ließ, hat nichts mit seiner Liebe zur Natur zu tun. Sie waren nur dafür gedacht, dass die Rinder ein wenig Schatten fanden.

 

 

 

Weil die Palme heute kaum zu erkennen ist, habe ich sie markiert.

 

 

 

 

 

Viele Menschen haben immer noch die Hoffnung, dass sich in Europa bald etwas verändert – insbesondere im Zusammenhang mit dem Ausgang verschiedener Wahlen und mit der Erwartung, dass populistische Parteien eine positive Veränderung bewirken können. Wer gibt schon gerne seine Heimat auf? Wer jedoch zu lange wartet, riskiert wegen der möglichen Einführung von Kapitalkontrollen, kein Geld mehr ins Ausland überweisen zu können und wegen Reiseverboten nicht mehr auf die Finca Bayano kommen zu können. Einige der Käufer haben mir ganz klar erklärt, dass für sie die Finca Bayano nur Plan B und der allerletzte Ausweg ist. Je länger es jedoch dauert, die Grundstücke der Finca Bayano zu verkaufen, desto höher sind letztendlich die Werbekosten.

Dieses Foto entstand auf dem Grundstück A29. Im Gegensatz zu den vorherigen Fotos ist hier überhaupt nichts mehr so wie es vor sieben Jahren war.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einer der Gründe, die Finca Bayano in Panama ins Leben zu rufen, beruht auf der Tatsache, dass es in den meisten anderen Ländern vollkommen undenkbar ist, sich ein solches Projekt genehmigen zu lassen. Dennoch werden auch in Panama immer modernere Vorschriften ausgearbeitet und es müssen immer strengere Auflagen befolgt werden. Im Dorf der Finca Bayano müssen nicht nur Strom und Wasser verlegt werden. Nach neuesten Gesetzen müssen auch Grünbereiche gestaltet, Mindestbreiten von Wegen beachtet und Parkplätze angelegt werden. Solche Baumaßnahmen schlagen sich als große Ausgaben nieder. Das sind weitere wesentliche Unterschiede zwischen der Finca Bayano und beliebigen anderen Grundstücken.

Auch auf diesem Foto war 2011 noch absolute Leere. Damals ließ ich Pferdeäpfel im Dorf sammeln, um sie auf die Finca Bayano zu bringen. Ich bezahle 50 Cent für einen Mülleimer von etwa 100 Litern. Aber auch alles andere, ob geschnittene Sträucher oder gefäälte Bäume, was in Garnadera als organischer Müll anfiel, holte ich ab. Gerade diese Maßnahmen waren besonders teuer und dennoch konnten mit der Biomasse immer nur relativ kleine Flächen gemulcht werden. Heute wächst auf der Finca genügend Mulch.

 

Dieses Foto entstand…

 

 

 

 

 

 

Noch wohnt niemand auf der Finca Bayano, aber das wird sich bald ändern, denn ich gehe davon aus, dass unsere Gemeinschaft noch dieses Jahr ins Leben gerufen wird. Alle Zelte abzubrechen und alles hinter sich zu lassen, ist eben nicht einfach. Zudem brauchen zukünftige Bewohner der Finca Bayano entsprechendes Kapital, wenn sie nach Panama auswandern wollen. Ich hoffe, dass in den nächsten beiden Jahren alle Leute, die Land auf der Finca Bayano gekauft haben, nach Panama kommen, so dass es uns rechtzeitig gelingt, uns vorzubereiten. Viel Zeit dürfte uns nicht mehr bleiben.

 

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